Für Menschen, die in Unternehmerfamilien aufwachsen, steht meist ein zusätzlicher Berufsweg mit auf der Agenda – der Weg in das elterliche Unternehmen. Umso wichtiger ist hier eine genaue Überprüfung des eigenes Weges. Denn sie bringt Klarheit über das, welcher Weg wirklich zu Dir passt.
Irgendwann im Leben ist es soweit – Du betrittst den Weg in Deine berufliche Zukunft. Bevor der erste Schritt gegangen wird, ist bei Dir schon einiges passiert, dass Deine Wahl für oder gegen eine bestimmte Richtung bestimmt.
Wie wurdest Du geprägt?
Du wurdest von Vorbildern in Deinem familiären Umfeld und in Deiner Peer Group geprägt. Hoffentlich wurden Deine Dir eigenen Talente von Deinen Bezugspersonen erkannt und gefördert. Vielleicht hat Dir aber auch jemand gesagt, das Du dies oder jenes gar nicht kannst und Dich dadurch vielleicht entmutigt, diesen Weg weiterzuverfolgen.
Spezialzutat bei Unternehmerkindern
Bei Unternehmerkindern kommt noch eine besondere Zutat in diesen Berufsvorbereitungscocktail hinzu: Die Möglichkeit, ein bereits bestehendes Unternehmen zu übernehmen. Und das birgt neben großen Chancen häufig auch große Fragezeichen.
Viele gehen daher erstmal der eigenen Spur im Leben nach. Aber: Der Gedanke an das Unternehmen der Eltern bleibt auch in anderen beruflichen Kontexten oft im Hinterkopf.
Das elterliche Unternehmen als Sehnsuchtsort
Denn was bleibt, selbst wenn man sich definitiv für den eigenen Weg entschieden hat, ist eine tiefe Sehnsucht. Und manchmal auch ein schaler Beigeschmack von Schuldgefühl. Schließlich ist es ja das Lebenswerk der Eltern, dass man nicht innerhalb der Familie weiterführen würde. Der Trend zur Bevorzugung der familieninternen Nachfolgeregelung spiegelt sich auch im aktuellen KfW Nachfolgemonitor 2021 wieder.

Und so verleitet dieser Mix aus Sehnsucht und Schuldgefühl einige dazu, ihren bisherigen beruflichen Weg zu verlassen. Vielleicht kommt auch noch ein plötzliches Ereignis in der Familie hinzu, auf das umgehend reagiert werden muss.
Und auf einmal findet Du Dich als Führungskraft im elterlichen Betrieb wieder – und stehst Herausforderungen gegenüber, die aus der Ferne noch gut zu handlen erschienen, doch jetzt scheinbar unlösbar sind. Angefangen von den Erwartungen an Dich, über die klare Abgrenzung der Rollen zwischen Dir und Deinen Eltern/Geschwistern und die Verfolgung Deiner eigenen Vision für das Unternehmen.
Welcher Weg passt wirklich zu Dir?
Folgende Fragen können Dich dabei unterstützen:
Egal, für welchen Weg Du Dich entscheidest – Du darfst zwischendurch mal innehalten und ihn in einer persönlichen Standortbestimmung einmal genauer unter die Lupe nehmen.
Hier ein paar Fragen, die Dir dabei helfen können:
- Was hat dazu geführt, dass Du deinen jetzigen Weg eingeschlagen hast?
- Wer hat Dich auf diesen Weg gebracht?
- Ist es noch DEIN Weg?
- Bist Du Dir selbst noch treu?
- Wo verstellst Du Dich vielleicht, damit es für andere passt?
- Hast Du dich vielleicht selbst in die zweite Reihe gestellt und anderen den Vortritt gelassen?
Du entscheidest!
Egal, für was Du Dich letztlich entscheidest – wichtig ist einzig und allein, dass es DEIN Weg ist, den Du gerne gehen kannst und möchtest. Und dieser Weg kann Dich sowohl auf eigene Pfade als auch in das in das Familienunternehmen führen.
Und weißt Du noch was? Für so eine persönliche Standortbestimmung ist es nie zu spät.