Liebe in der Selbstständigkeit

Hilfe, mein Partner ist selbstständig!

Selbst und ständig. Das Leben an der Seite von Selbstständigen ist oft nicht leicht. Die Arbeit hat in der Regel Vorrang, gemeinsame Zeit ist Mangelware und der eigene Karrierewunsch wird häufig erstmal auf Eis gelegt – gerade, wenn Kinder mit im Spiel sind.

Rollenklärung ist das A und O

Dabei nimmt der:die Partner:in besonders wichtige Rollen für den:die Selbstständige:n ein – die Rolle der Kraftquelle, des Sparringspartners, der Entscheidungshilfe, des Sorgenteilers, des Rückzugsorts, der Versorgungsstation, nicht selten sogar die des:der Mitarbeiters:in.

Doch: Unterm Strich ist man immer noch ein Paar, mit allen Rollen, die eine Partnerschaft ausmacht. Da viele Muster sich leise einschleichen und häufig unbewusst ablaufen, kann eine Rollenklärung für Klarheit und Transparenz sorgen. In meinem Workbook „Inventur der Liebe“ können Paare hierfür ihre Beziehung einmal von einer anderen Perspektive aus betrachten. Das Schöne daran: Dafür ist es nie zu spät.

Bevor Sie weiterlesen
Dieses Thema kann sowohl durch die Brille des Partners als auch durch die Brille der Partnerin gesehen werden. Einfachheitshalber schreibe ich jedoch diesen Text mit der Kombination die Frau als Partnerin des Selbstständigen. Dies soll aber keineswegs andere Konstellationen vernachlässigen. Also, los geht’s!

Zwei Menschen lernen sich kennen, verlieben sich, heiraten, bekommen vielleicht Kinder. So oder so ähnlich läuft es doch in den meisten Fällen ab. Was vielen in der Beziehung mit einem Selbstständigen häufig jedoch nicht bewusst ist: Hier ist man von vornherein zu dritt.

Liaison a trois
Diese dritte Person kann man nicht sehen – das macht es oft nicht einfach. Manchmal hat sie die Spendierhosen an. Am liebsten frisst sie die Aufmerksamkeit des Partners und sorgt nicht selten für Eifersuchtsgefühle, da der andere so viel Liebe in sie investiert. Die Rede ist von der Selbstständigkeit.

Wie gesagt, es ist vielen im vornherein nicht bewusst. So ist es halt. Und oft hält man auch vieles dem anderen zuliebe aus. Und wenn der andere glücklich ist, ist man es selber doch auch. Stimmt. Aber nur so lange, wie man selbst auch gesehen wird. Mit seinen eigenen Bedürfnissen, Problemen und Anliegen, seiner Arbeitskraft und mit seinen ganzen Unterstützungsbemühungen im Hinblick auf die Selbstständigkeit des Partners.

Als Paar zusammenarbeiten

Als Paar zusammenarbeiten birgt Vor- und Nachteile, die häufig erst auf den 2.Blick erkennbar sind

Auf Augenhöhe bleiben
Verliert man sich in dem anstrengenden Unternehmeralltag als Paar aus den Augen, trifft man sich nicht mehr auf Augenhöhe, dann sind Probleme vorprogrammiert.

Es ist wie mit einer Wippe – wer sitzt am stärkeren Hebel, wessen Welt wiegt schwerer? Und wiegt sie vielleicht schwerer, weil da diese ominöse dritte Person noch mit auf der einen Seite sitzt? Oder geht es immer noch hin und her, mal darf der eine etwas höher fliegen, mal die andere?

Und, verstehen Sie mich nicht falsch – natürlich kann es sein, dass es das Agreement zwischen beiden gibt, dass der Betrieb immer Vorrang hat und beide fein damit sind. Vielleicht baut man sich auch bewusst etwas gemeinsam auf. Dann ist das vielleicht das gemeinsame Anliegen, auf das man all seine gemeinsame Energie ausrichtet und stetig verfolgt.

Dies ist auch im Hinblick auf die rare gemeinsame Zeit, ein oft gewähltes Modell. In erster Linie möchte man doch auch teilhaben am spannenden Leben des anderen, selbst mit anpacken, etwas bewegen. Teil der Erfolgsgeschichte sein. Verstehen, worum sich der andere sorgt.

Beziehung in der Krise
Die Selbstständigkeit sitzt in vielen Unternehmenshaushalten immer mit am Tisch

Aber…
Wenn aber eine innere Unzufriedenheit auf einer Seite vorliegt, die nicht thematisiert wird, die runtergeschluckt und ausgehalten wird, potenziert sich diese Unzufriedenheit im Stillen und wird sich eines Tages Bahn brechen. Die Gründe für das Verschweigen der eigenen Unzufriedenheit sind vielfältig.

Vielleicht möchte man den Partner nicht damit belasten, da er eh schon so viel zu tun hat. Man ist sich auch darüber bewusst, dass man mit seinem Anliegen vielleicht Arbeitsplätze auf’s Spiel setzt. Und außerdem ist es schwierig, Außenstehenden sein Herz auszuschütten – zu groß ist die Angst, den guten Ruf des Unternehmens zu gefährden.

I know my people

Dabei macht es auch einen großen Unterschied, ob man selbst aus einem unternehmerischen Familienumfeld stammt oder ob man in einem Angestellten-Haushalt groß wurde. Denn der jeweilige Wertekanon, der bereits früh in der Kindheit vermittelt wird, ist nicht selten ein vollkommen anderer.

Erlebte man selbst als Kind, dass Arbeit für die Eltern ein Mittel zum Zweck war, wird man verwundert sein, wenn sich nahezu alle Entscheidungen und vor allem die Zeiteinteilung in der Unternehmerehe um die zu erledigende Arbeit drapieren. Dies gilt für den Feierabend, Wochenenden, Urlaube…

Unternehmerkinder, also Menschen die in einem selbstständigen Haushalt aufwuchsen und nun selbst selbstständig sind, sehen das natürlich aus einem ganz anderen Blickwinkel. Sie kennen diesen hohen Arbeitsethos bereits von klein auf und gehen nicht selten selber in die Selbstständigkeit, sei es in Form von Unternehmensnachfolge oder dass sie ihre Unternehmerische DNA in einem anderen Unternehmen mit voller Inbrunst einbringen.

Und genau in dieser Unterschiedlichkeit liegt eine riesengroße Ressource. Denn was vielen Selbstständigen besonders schwerfällt, ist eine ausgewogene Work-Life-Balance. Durch die Brille der Familie stellt man das eigene Tun eher in Frage, kann zuhause Energie auftanken und sich erden.

Beruf und Leidenschaft als Erfolgsgarant
Leidenschaft gilt für Beruf wie auf in der Liebe als Erfolgsgarant. Doch wo lodert sie höher?

Partner als Erfolgsgarant

In einem Gründungsvortrag „Ab morgen bin ich Chefin!“ von der wfc Wirtschaftsförderung Coesfeld, den ich 2019 besuchte, lautete ein Schlüsselsatz „Wenn ihr Partner nicht hinter ihrer Gründung steht – lassen sie es besser bleiben!“

So hart es klingt, doch so wahr ist es. Denn wenn man nicht die uneingeschränkte Unterstützung von seinem Partner hat, wird es schwer werden, die Selbstständigkeit mit einem guten Gefühl umzusetzen.
Dann kann es nämlich passieren, dass notwendige Schritte sabotiert werden. Vielleicht sabotiert der Partner, weil er seine Position auf Top 1 der Prioritätenliste des anderen schwinden sieht. Vielleicht sabotiert man sich aber auch selbst, weil man seinen Partner nicht verlieren möchte. Was hier hilft, ist nur eins: frühzeitig darüber sprechen.

Workbook „Inventur der Liebe“

Sprechen ist hier das Stichwort. Denn in meiner Arbeit als Coach erlebe ich immer wieder, welchen großen Einfluss die berufliche Selbstständigkeit auf die Paarbeziehung hat und wie schwer es Beteiligten fällt, dies offen anzusprechen.

Mein Workbook „Inventur der Liebe“ enthält Reflexionsfragen und Übungen, damit ihr spielerisch eine Bestandsaufnahme eurer Beziehung durchführen könnt.

Darin geht ihr auf Entdeckerreise und…

  • … springt nochmal an den Anfang eurer Beziehung.
  • … erforscht welche privaten und beruflichen Rollen ihr habt und ob diese für Euch noch passend sind.
  • … definiert eurer gemeinsames Anliegen und legt dadurch die gemeinsame Marschroute für eurer Leben fest.

Hört sich das spannend an?

Dann sicher Dir das kostenlose Workbook gleich hier.

Workbook Inventur der Liebe

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