Im Berufsleben weiß man immer ziemlich genau was einen guten Chef ausmacht. Doch welche persönlichen Eigenschaften machen eigentlich guten Chef des eigenen Leben aus? Nachfolgend will ich Dir meine Top 5 vorstellen, die dir dabei helfen können, zum guten Chef deines eigenen Lebens zu werden.
Als ich selbst noch Angestellte war, fällte ich meine Urteile häufig schnell über meine damaligen Vorgesetzten.
Ich fragte mich, warum er die Entscheidung so fällte, obwohl es doch schließlich offensichtlich war, dass die andere Alternative besser gewesen wäre (zumindest in meinen Augen). Konnte nicht nachvollziehen, warum er sich nicht durchsetzen konnte und alle Mitarbeiter dadurch ihr eigenes Süppchen kochten. Ich verstand ihre mangelnde Empathie nicht, als sie meine damalige Kollegin vor versammelter Mannschaft runtermachte.
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Perspektivwechsel
Heute weiß ich, dass es mir so leicht fiel über meine Chefs und Chefinnen zu urteilen, weil ich nicht in ihren Schuhen steckte.
Eine Menge Verantwortung lastet auf ihren Schultern, Entscheidungen müssen gerade in der heutigen Zeit schnell getroffen werden, damit es weitergehen kann und natürlich wollen sie auch von ihren Mitarbeitern gemocht werden, was aber durch ihre Position häufig erschwert wird.
Erst als ich mich selbstständig machte, spürte ich, was es bedeutet diese Verantwortung selbst zu tragen. Ich konnte diese nicht mehr an andere abgeben, sondern sollte mir nun selbst eine gute Chefin sein. Doch was zeichnet einen guten Chef aus? Und welche Führungsqualitäten braucht man als Chef seines eigenen Lebens?
Natürlich gibt es viele nennenswerte Eigenschaften. Nachfolgend will ich Dir meine Top 5 vorstellen, die mir besonders am Herzen liegen und die dir dabei helfen können, zum guten Chef deines eigenen Lebens zu werden.

Eigene Werte leben
Fast jede Firma hat sie – die Firmenwerte. Mal mehr, mal weniger gelebt. Doch in meinen Augen sind sie essentiell für den Erfolg des Unternehmens, da sie als Fixsternsystem schnell sichtbar machen, ob man noch auf Kurs ist.
Möchte man in die Chefrolle seines Lebens schlüpfen bedeutet das zunächst, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen. Was will ich eigentlich? Was ist mir wichtig im Leben? Was sind meine Ideale? Hat man diese Werte-Recherche für sich durchgeführt, ist man schon um einiges klarer und weiß, wofür man steht.
Denn wenn man sich nicht positioniert, positionieren einen die anderen.
Organisation
Ein guter Chef ist organisiert und weiß, in welchen Schritten ein Problem angegangen werden soll.
Für das Selbstmanagement bedeutet es, die eigene Aufmerksamkeit zu steuern (heute mach ich mal nicht 1.000 Dinge gleichzeitig!) und den eigenen Stress zu managen. Das heißt, konsequent Zeiten für die Familie und die eigene Selbstfürsorge mit einzuplanen. Mir hat zudem geholfen, Vertrauen in meine Intuition zu entwickeln und meine Entscheidungen immer bewusster dafür oder dagegen zu treffen.
Agiler Führungsstil
Schnell, flexibel und gut angepasst – diese Attribute werden dem agilen Führungsstil zugeschrieben. Grundlage hierfür ist sicherlich auch ein guter Umgang mit „Fehlern“. Wir alle machen sie, das gehört zum Menschensein dazu. Ein wohlwollender Blick darauf, warum es so gekommen ist und nicht anders, entlastet und birgt das Potential, es beim nächsten Mal anders zu machen. Nach dem Motto:
Fehler die du machst, sind die Wegweiser, die dir Wege aufzeigen, wie Du Dich verbessern kannst.
Ausrichtung auf ein höheres Ziel
Was treibt Menschen an, jeden Morgen arbeiten zu gehen? Klar, der monetäre Aspekt und eine nette Arbeitsatmosphäre sind wichtig. Doch noch wichtiger ist das gemeinsame Anliegen, auf das alle Aktivitäten der Mitarbeiter des Unternehmens ausgerichtet sind. Verliert das Kollektiv dieses gemeinsame höhere Ziel aus den Augen, steht das ganze Unternehmen auf einer wackeligen Basis.
Das gleiche gilt für mich als Selbstständige: Befinde ich mich mal wieder in einer Hektikschleife und mache Sachen, die in erster Linie nichts mit Coaching zu tun haben (Buchhaltung etc.), dann denke ich bewusst an mein höheres Ziel – „Ich will Unternehmerkindern und Lebensveränderern dabei unterstützen, in ihre Klarheit und Selbstbestimmtheit zu finden“ und schon bin ich wieder auf Kurs!
Präsent sein
Wenn der Vorgesetzte mir nur mit einem halben Ohr zuhörte – dies hat mich als Mitarbeiterin früher mit am meisten gestört. Dem anderen seine volle Aufmerksamkeit zu schenken und damit seine Wertschätzung auszudrücken ist allerdings leichter gesagt als getan.
Am besten man fängt bei sich selbst an und übt, wirklich im Hier und Jetzt zu sein, anstatt Probleme der Vergangenheit zu wälzen oder sich in die Zukunft zu träumen. Denn nur in diesem Moment ist der Zeitpunkt, an dem wir wirklich etwas bewegen können. Ganz nebenbei kultiviert man dadurch auch einen wertschätzenden Umgang mit sich selbst und anderen.